EINE INDISCHE VERLOBUNGSFEIER - UND ICH MITTENDRIN

Die Feier fand in einem Tempel mit etwa 500 Gästen statt. Und die Frauen sahen alle toll aus in ihren leuchtenden Saris. Ich hatte vorher Bedenken, dass ich als Blondi mit normalen Klamotten und Fotoapparat als störend empfunden werde aber das Gegenteil war der Fall. Die Leute waren sooo herzlich und zeigten sogar immer auf einen Platz, an den ich mich stellen soll, um besser sehen zu können. Und so kam ich zu dem besonderen Erlebnis, alles hautnah mitzuerleben und farbenfrohe Fotos machen zu können (zum ersten Mal hab ich meine Spiegelreflexkamera dolle vermisst).

Es gab eine lange Zeremonie mit einem Hindu-Prister, die ich, obwohl ich so gar nix verstand, total spannend fand. Unter anderem mussten sich die Väter des Verlobungspaares gegenseitig anmalen, dann kamen die beiden Mütter hinzu und es wurde eine ganze Weile gesprochen sowie Bananen und Geldscheine hin und her gereicht. Zwischendrin sang der Priester, nebelte alles ein mit diversem Equipment, legte Blumenblüten von einer Schale in die andere...

Danach erst kamen die zukünftige Braut (wunderwunderschön) und später der Bräutigam (sehr nervös) jeweils mit viel Trommelwirbel in den Tempel und mussten sich ebenfalls diversen Ritualen unterziehen. Dann wurden die Verlobungsringe ausgetauscht und eine Torte angeschnitten. 

Anschließend gab es dann viele Glückwünsche, natürlich ebenfalls einem Ritual folgend, indem der Gratulant den Beiden Farbe auf die Stirn tupfte sowie Blumenblüten auf deren Köpfe streute, wobei sich das Paar jedes Mal hinknien musste.

Dann war das Paar mit Fotos beschäftigt (sind sie vielleicht immer noch bei der Anzahl an Leuten ;-) ) und die Gäste wurden verköstigt. Auf einem Bananenblatt wurden Reis und diverse vegetarische Currys serviert und man aß mit den Fingern. Spätestens jetzt erntete ich den einen oder anderen amüsierten Blick aber das war mir egal, ich war total beseelt von allem.