Nicht nur der Abschied vom Strand und von der Beachbar machte mich wehmütig, sondern auch der von Janine am Flughafen von Colombo. Aber neue Abenteuer warteten auf uns, wenn auch nun wieder auf unterschiedlichen Pfaden.
Nach der schlaflosen Nachtfahrt mit dem Bus stand mir ein langer Flug mit 3 Zwischenstopps bevor. Ich flog mit Saudia und war beim ersten der 4 Flüge das einzige Weissbrot (so nennt Janine liebevoll die europäischen Touris). Mein leuchtend pinkes Oberteil machte es nicht besser, sondern ließ mich noch auffälliger erscheinen zwischen all den schwarz verhüllten Frauen. Ich saß zum Glück neben einem älteren Ehepaar, welches nicht so skeptisch guckte wie einige andere, sondern sich nett mit mir unterhielt. Sie waren auf dem Weg nach Mekka.
Den ersten Stop machten wir auf den Malediven - wow, was für Ausblicke auf Trauminseln, da kann man glatt auf dumme Gedanken kommen... Der krasse Gegensatz war dann Riad, ich hab noch nie so eine hässliche, trostlose und graue Stadt von oben gesehen.
Nach dem 4. Abheben konnte ich beim Gebet an Allah fast schon mitsprechen und Allah sorgte dann auch dafür, dass ich auf dem letzten Flug eine Dreiersitzreihe für mich alleine hatte. Endlich ein wenig schlafen.
Nach der Ankunft in MADRID versuchte ich gleich, mich mit Spanisch durchzuschlagen. Klappte nicht in jeder Situation aber dennoch schon mal ganz gut. Es war ein komisches Gefühl, nun wieder Euros in der Hand zu halten.
Mein Hostel war etwas ausserhalb und ich war zu müde, um ins Zentrum zu fahren. Stattdessen machte ich Wäsche (wurde allerhöchste Zeit) und schlug im Supermercado zu (endlich wieder Käse, und Salami, und Wasser mit Sprudel...).
Freitag und Samstag gab ich mich dann aber ganz dem Sightseeing hin. Madrid ist toll, auch wenn ich mich erstmal wieder an die stolzen Preise gewöhnen muss und nicht mehr ständig auf nen Fruitshake oder nen Iced Coffee irgendwo einkehren kann. Es gibt viele Prachtbauten, zahlreiche gepflegte Parks, jede Menge Kirchen und sogar einen Tempel.
Die heissen Temperaturen der letzten Monate haben mich total verweichlicht. Während ich es Freitag mit Leggings und Strickjacke bei sonnigen 25 Grad gut aushielt, war mir der wolkige Samstag mit ca. 20 Grad viel zu kalt. Ich fror extrem und bin schon am späten Nachmittag ins Hostel zurück. Das Madrid-gegen-Madrid-Finale hab ich mir dann auch dort und nicht wie geplant in der City angeschaut. Die Leute, mit denen ich das Spiel guckte, waren Atlético-Fans...
Spanien hat einen ganz besonderen Stellenwert für mich, was mir erst wieder so richtig bewusst wurde, seit ich hier bin. Eine alte Liebe ist neu erwacht. Ganz doll verliebt in das Land habe ich mich im Jahr 2000 (+/- ein Jahr, es ist zu lange her), als ich mit meinem damaligen Freund seine Schwester besuchte, die in Granada studierte. Es war der allererste Flug meines Lebens und in Spanien fand ich einfach alles toll. Das Essen, das Wetter, das Flair, die Sprache... Nach dem Studium machte ich mich somit wieder auf nach Andalusien und verbrachte zwei sehr sehr geile Monate in Malaga.
Deshalb mache ich aus dem ursprünglich für eine Woche geplanten Aufenthalt nun einen ganzen Monat. Ich bin heute in Valencia angekommen. Ab morgen besuche ich für eine Woche ne Sprachschule, um mich auf Südamerika vorzubereiten und darf dann drei weitere Wochen in der von der Schule organisierten WG bleiben. Ich freue mich riesig auf ein wenig Sesshaftigkeit.
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