WUSELIGES CHIANG MAI UND BEWEGENDES LOY KRATHONG

Nach dem zweitägigen Zwischenstop in Sukhothai ging es letzten Sonntag mit dem Bus weiter in Richtung Norden nach Chiang Mai. Nach der Ankunft am späten Nachmittag begab ich mich direkt auf Erkundungstour. Die Stadt hat mich mit ihrem Trubel, den zig Cafés, Bars und Restaurants, den Märkten und den überall aufgestellten StreetFood-Ständen sofort in Beschlag genommen und weckte ganz viel Vorfreude auf die anstehenden Tage. 

Diese verbrachte ich mit viel Umherlaufen und Radeln und Treibenlassen. Nich vorbei kommt man an den hunderten von Tempeln. Genauer angeschaut hab ich mir Wat Sri Suphan, Wat Buparam, Wat Chadi Luang, Wat Phra Sing sowie den Wat Chaimongkol - meinen Lieblingsort, an dem ich immer wieder landete, weil die Atmospäre hier es mir irgendwie angetan hat. Grad schreibe ich hier zum Beispiel diesen Blogartikel - mit dem Blick aufs Wasser vor mir und dem Treiben der Locals und Monks im Hintergrund.

In einigen Tempeln werden Mediationskurse angeboten. In einem dieser Tempel lernte ich Naklent kennen, den ich nach diesen Kursen fragte. Ich bekam als Antwort, dass ich einen solchen Kurs nicht bräuchte, da man Meditation nur für sich allein lernen kann. Alles was ich dafür wissen muss, kann auch er mir erzählen, ich soll mich hinsetzen. Gesagt, getan. Ich hab zwar nicht alles verstanden aber seine Erläuterungen waren sehr inspirierend und ich habe definitiv einiges mitgenommen. Ausprobiert hab ich das direkt im einzigen aber sehr schönen Park von Chiang Mai, dem Nong Buak Hard Public Park, aber das Beobachten der Leute hat mich ständig abgelenkt...


Gestern hatte ich meine erste geführte Tour. Die ging in den Nationalpark Doi Inthanon, mit schönen Wasserfällen, kleinen Bergdörfern, dem höchsten Punkt Thailands und faszinierenden Ausblicken.


Die Stärkung für meine ganzen Rundgänge bekomme ich durch die vielen leckeren FruitShakes, die Fried Bananas (ich hab allein durch die schon nen Kilo zugenommen aber sie sind einfach saulecker) und natürlich durch die wohltuenden Massagen.


Beherrscht wurde die Stimmung in Chiang Mai durch das anstehende Loy Krathong, dem Lichterfest, welches jährlich zum Vollmond im zwölften Monat des thailändischen Kalenders (meist November) gefeiert wird. In Chiang Mai wird das Fest drei Tage zelebriert. Es war spannend, die Vorbereitungen zu beobachten, alles war total wuselig und die Monks schmückten voller Enthusiasmus ihre Tempel.


Während des Festes lassen die Locals Krathongs ins Wasser, um die Sorgen und Sünden des vergangenen Jahres loszuwerden. Die Krathongs sind kleine Schiffchen, meist aus Bananenblättern aber auch aus Brot oder z.B. Eiswaffeln. Sie sind mit Kerzen, Räucherstäbchen und Blumen geschmückt und werden mit persönlichen Beigaben wie Haare oder Nägel sowie oft auch Münzen bestückt. Früher wurden diese wohl noch viel selbst gebastelt aber jetzt kann man die überall kaufen und die meisten machen das auch. Besonders toll sieht es aus, wenn es dunkel wird und es im Wasser überall leuchtet. Ich habe mir auch einen Krathong gekauft, die Verkäuferin um ihre Gartenschere gebeten (für den Fingernagel) und das Ins-Wasser-setzen genossen - war ein schöner Moment!


Zudem werden manchmal (vorher eingesperrte) Vögel und Fische frei gelassen - für das gute Karma.


Neben den Ritualen rund um die Krathongs, bei denen ich den Thais stundenlang zuschauen könnte, gibt es auch Paraden, wunderhübsche Thaifrauen, Feuerwerke, Konzerte und - das allerallerschönste - leuchtende Laternen, die in die Luft steigen. Das ist sooo schön, dass ich das gar nicht beschreiben kann. Da der Akku meiner Kamera versagte, konnte ich mich voll auf das bewegende Erlebnis konzentrieren. Ich habe ein paar Fotos mit dem Handy gemacht aber diese geben das nicht ansatzweise wieder. Manche Laternen waren riesig und die Thais freuten sich immer, wenn ihre Laterne endlich aufstieg. Diese Kombination aus den Kerzen im Wasser, den Feuerwerken und den Laternen, die zu Tausenden aufsteigen und vom weiten wie Sterne aussehen, war etwas ganz Einmaliges und Unvergessliches und ich bin glücklich, das erlebt haben zu dürfen. 



Nun habe ich ehrlich gesagt erst einmal genug von Sightseeing und Tempeln und hab deshalb recherchiert, wo es mich als nächstes hin verschlagen könnte. Der Ort Pai scheint genau das Richtige zu sein zum Entspannen und zum endlich mal auf ner Hängematte lümmeln. 

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Kommentare: 2
  • #1

    Michael aus Zehlendorf (Mittwoch, 02 Dezember 2015 14:29)

    Hallo Bettina,
    habe Deine Stationen bisher mit Interesse verfolgt. Viele kenne ich aus eigener Erfahrung und kann so Erinnerungen aufleben lassen.
    Bin gespannt auf weitere Berichte ! Hast Du auch demnächst Laos auf Deiner Route? Viele Grüße aus dem kalten Berlin-Zehlendorf !

  • #2

    Jess (Freitag, 04 Dezember 2015 17:06)

    Liebe Bettina!
    Deinen Lieblingstempel werde ich mir morgen oder Sonntag mal ansehen. :-) 2 Tage Meditations Retreat habe ich aber gebucht. Weil ich mich sonst nämlich auch immer ablenken lasse. ;-)
    Schöne Bilder! Um das Lantern Fest beneide ich sich sehr. Hätte ich zu gerne auch erlebt. Aber man kann nicht alles haben...
    Wenn du Tipps für Pai hast, immer her damit!! Ich werde wohl ab nächsten Donnerstag dort sein.
    LG aus Chiang Mai :-*