PARADIESISCHES INSEL-HOPPING: KOH LANTA, KOH MOOK, KOH BULON LEH UND KOH LIPE

 

Nach der wohltuenden und inspirierenden Yoga-Woche auf der Insel Koh Yao Noi ging es weiter nach KOH LANTA.

 

Zuerst fiel es mir schwer, mich wieder im "normalen" Leben zurecht zu finden und ich vermisste meine Yoga-Oase, in der ich mich um nix kümmern musste. Aber zum Glück hab ich mich mit Koh Lanta schnell angefreundet und war zurück im Flow.

 

Im Gegensatz zur vorherigen Insel gibt es hier viele Restaurants, Shops und Bungalow-Anlagen, dennoch ist es relativ beschaulich. Von mir selbst ein wenig überrascht, zog es mich jeden Morgen an den Strand zum TaiChi sowie zum Meditieren, um danach in einem der zahlreichen Restaurant mit Blick auf das Meer ein gesundes Frühstück zu verspeisen. Man, fühlte ich mich gut und fit.

 

Das eigentliche Highlight auf Koh Lanta war aber mein Roller. Ich hatte extra ein Bungalow gebucht, bei dem ein Roller inklusive war und dessen Lage es erforderte, auch mit diesem fahren zu müssen, wenn man zu den schönsten Ecken der Insel möchte. Die Rechnung ging voll auf, nach vier Monaten in Asien wagte ich mich ENDLICH auf nen Roller und auf die Strasse! Ich hatte sooooo Spass. Anfangs war ich noch sehr vorsichtig und sehr langsam, vor allem auch wegen des Linksverkehrs, aber schnell bekam ich ein gutes Gefühl und habe es nur noch genossen. Ich hab meinen Roller vollgetankt (für 1,50 Euro, man muss sich auch mal was gönnen) und war jeden Tag stundenlang unterwegs und habe alle sich auf der Insel befindlichen Strassen mindestens einmal befahren.

 

 

Ich hätte noch ewig so weiter machen können aber nach vier Tagen hieß es Abschied nehmen vom Roller und von der ganz neuen Facetten des Freiheitsgefühl, denn die nächste Insel wartete: KOH MOOK.

 

Die Fahrt mit dem SpeedBoat war nich so prickelnd, da der Zustand des Bootes unter aller Sau war. Zudem waren es fast noch Kiddies, die das Boot steuerten und dabei munter Bier tranken... Augen zu, Musik laut an und beten. Nach zwei Stunden hatte ich mein Ziel erreicht, allerdings wurden wir nicht, wie eigentlich gebucht, direkt an Land gebracht, sondern mussten auf ein kleines Boot umsteigen. Als alle, die auf die Insel wollten (nur 5 Leute) in dem Boot saßen, machte der “Captain" den Motor aus und verlangte umgerechnet knapp 4 Euro dafür, dass er uns an Land bringt. Äh, was ist die Alternative? Schwimmen? Mit zwei Rucksäcken? Nun gut. Aber unser Ärger war sofort verraucht, als wir kurz darauf auf die Insel zusteuerten. Uns erwartete das Paradies und leere wunderschöne Strände

 

Da ich mir ein Bungalow direkt am Strand nicht leisten konnte und auch nicht wollte, ging es für mich ein bisschen tiefer auf die Insel, ich hatte einen tollen Bungalow mittendrin im local life. Das merkte ich dann auch schnell. Zum einen an dem Nachbar, der ohne Gnade Tag und Nacht laut Musik hörte und sehr schief aber lauthals und voller Enthusiasmus mitsang. Und zum anderen an dem Dreck und Müll überall. Der Hauptstrand mit den Touris wird ständig von dem angespülten Müll bereinigt (das Meer wird von den Asiaten leider als grosse Mülltonne genutzt) aber ansonsten ist die Insel extrem zugemüllt. Zuerst hab ich das gar nicht realisiert, weil ich völlig hin und weg war vom Insel-Paradies. Aber dann, beim genaueren Hinsehen war ich mehrmals fassungslos und musste weinen. Über die Zustände aber auch über meine Hilflosigkeit. Ich fabrizierte ja mit meiner täglichen Wasserflasche zusätzlichen Plastemüll. Und wohin mit dem Müll, den man aufsammelt? Es gibt keine Deponie oder ähnliches, die Leute leben mit und teilweise auf dem Müll. Und so konnte der Kontrast gar nicht stärker sein auf meinem täglichen Weg zum Traumstrand. 

 

Ich konnte die Zeit dennoch geniessen und blieb sogar länger als ursprünglich geplant. Den Tagesablauf richtet man nach Ebbe und Flut, da bei Ebbe nix is mit erfrischen im Wasser, aber generell bestanden die Tage immer aus folgenden Tätigkeiten (inkl. Wiederholungen): essen, sonnen am Strand, schwimmen, chillen auf der Terrasse, schlafen. Aus dem Konzept brachte mich dann, wie bereits berichtet, mein streikendes Handy...

 

Nach fünf Tagen kannte ich jede Muschel am Strand und konnte bei den Songs des Nachbarn teilweise mitsingen, somit war es an der Zeit für die nächste Insel.

 

 

Es ging mit dem SpeedBoat (diesmal hab ich mich für die luxuriösere Variante entschieden) nach KOH BULON LEH.

 

Die Insel ist noch kleiner und - kaum zu glauben, nachdem ich schon von der vorherigen so geflasht war - noch schöner (und noch teurer). Es ist sehr ursprünglich und die Bungalow-Anlagen gut integriert. Deutlich sauberer ist es auch, ich fühlte mich sehr sehr wohl. 

 

Ich hatte nen riesigen Bungalow im Grünen und nur 2 Minuten vom Strand entfernt. Während der zahlreichen Stunden auf meiner Terasse hab ich unzählige bunte Vögel beobachtet, die ich vorher noch nie gesehen hatte. 

 

Und ausgerechnet auf dieser untouristischen Mini-Insel entdeckte ich ein italienisches Restaurant (oder besser eine charmante Bretterbude) direkt am Strand und aß nach Ewigkeiten richtig gute Pasta und Pizza. Ich war jeden Abend zum Essen bei dem italienischen Aussteigerpärchen. Ich liebe das asiatische Essen aber nix geht über leckere Spaghetti! 

 

Nur die Mücken waren eine Qual, ich hab mittlerweile alles probiert aber auf dieser Insel fielen sie besonders dolle über mich her. 

 

WiFi gibt es nicht, Strom (und somit ein etwas Abkühlung bringender Ventilator) erst ab 18 Uhr. Und zwar mithilfe eines laut knatternden Generators. Da dieses Geräusch aber deutlich monotoner ist als schiefer Gesang, kann man trotzdem irgendwann einschlafen.

 

Der Tagesablauf entsprach dem auf Koh Mook und ich fand es jeden Tag auf's Neue wunderbar

 

Hier hätte ich noch deutlich mehr als fünf Tage verbringen können aber da sich mein Visum dem Ende zuneigte, musste ich mich loseisen und auf die nächste Insel hüpfen. Es fiel mir echt schwer. 

 

 

KOH LIPE reizte mich so gar nicht, weil diese Insel sehr touristisch ist im Vergleich zu den vorher besuchten. Aber da ich sowieso dorthin musste, um auf dem Wasserweg weiter nach Malaysia zu reisen, konnte ich es mir auch anschauen und mir selbst ein Bild machen

 

Es war anfangs schlimmer als erwartet. Ein Schock nach der wochenlangen Ruhe und Einsamkeit. Zuerst musste man Eintritt zahlen, um die Insel betreten zu dürfen und dort angekommen, erwarteten mich viele Menschen und Restaurants on mass. Ich musste durch die Walking Street, um zu meinem Hostel zu kommen (die Zeiten der einsamen Bungalows sind erst einmal vorbei) und touristischer geht es nicht. Alles voll mit Shops, Restaurants, Tour-Anbietern, TukTuks, laut angepriesenen Massage-Möglichkeiten. Ich wollte sofort zurück auf meine einsame Insel. Aber es wurde dann besser, ich hab mich einfach drauf eingelassen, mich eingereiht in den Touri-Trubel und am Ende sogar mein Visum bis zum letzten Tag ausgereizt. 

 

Ich war ein wenig shoppen, hab eine Schnorcheltour gebucht (die Unterwasserwelt mit den farbenprächtigen und zum Teil sehr lustigen Fischen ist immer wieder faszinierend) sowie teures Essen gegessen (mein Stammplatz - eine gemütliche Liege in einem Cafè mit Blick auf's Meer - war's das wert) und mich an den verschiedenen Stränden gelümmelt. Diese hatte ich nicht mehr für mich allein aber es gab dennoch genügend Fläche für ein ruhiges und schattiges Plätzchen. Und ich muss zugeben, dass die Farben von Strand (sooo weiss) und Wasser (sooo türkisblau) auf Koh Lipe am Allerschönsten sind. 

 

 

5 Inseln später - Fazit meines vierwöchigen Insel-Hoppings: Es war richtig richtig geil! Und ich bin jetzt schön braun. ;-) 

 

Die Saison in der Andamansea-Region endet Ende März, dann fahren die Speedboote zwischen den kleinen Inseln nicht mehr und einige Bungalow-Anlagen schliessen. Zudem waren auch nicht mehr so viele Touris unterwegs und somit war alles so herrlich entspannt. Ich hab also ohne es zu ahnen, alles richtig gemacht mit dem Timing.  

 

Es war ein Traumurlaub, der nicht besser und erholsamer hätte sein können. Das Yoga-Retreat war die perfekte Vorbereitung für viele paradiesische Strandtage in Einsamkeit

 

Ich war ständig hingerissen von dem türkisblauen Wasser und konnte mich daran nicht sattsehen. Manchmal konnte ich gar nicht fassen, dass ich grad wirklich auf diesem wunderschönen Fleckchen Erde verweile. 

 

Ich bin die letzten Wochen noch mehr runtergekommen, konnte gut abschalten, habe aber auch viel nachgedacht und neue (zum Teil verwirrende) Erkenntnisse gewonnen

 

Ich wurde das von Freunden immer wieder gefragt: Nein, es wurde mir nicht langweilig! Dem Nichtstun, welches mir lange Zeit so gar nicht behagte, kann ich mich mittlerweile total hingeben und merke, wie gut das tut für Körper und Seele. Aber es ist natürlich auch viel leichter ohne ToDos und Haushaltskram im Kopf. Den (Berufs-)Alltag vermisse ich bisher so gar nicht!!

 

Danke Du umwerfendes Thailand für diese einzigartigen, unvergesslichen und mich mit viel Dankbarkeit und Ruhe erfüllenden Wochen! Nun geht's weiter nach Malaysia. Um mich nicht gleich zu doll umstellen zu müssen, beginne ich mit ner Insel. Selamat petang Langkawi! 

 

 

Koh Lanta:



Koh Mook:



Koh Bulon Leh:



Koh Lipe:

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