AYUBOWAN SRI LANKA - COLOMBO, KANDY, NUWARA ELIYA UND ELLA

Am 2. Mai schwebte ich, mit ganz viel Vorfreude im Gepäck, nach langem mal wieder über den Wolken und flog von Singapur nach SRI LANKA.

 

Ich musste beim Einchecken zum allerersten Mal mit dem Vorzeigen eines Flugtickets belegen, dass ich das Land auch wieder verlassen werde. Und zum allerersten Mal hatte ich glücklicherweise bereits mein Ticket für die nächste Station nach Sri Lanka.

 

Dank des überraschend vielfältigen Bordprogramms hab ich endlich "Honig im Kopf" sehen können und die ganze Zeit geheult. Der Till is ja nich so meins aber der kitschige Teil meines Herzens liebt seine Filme.

 

Am Flughafen von COLOMBO wartete Janine auf mich. Vor vier Monaten hatten wir uns in Kambodscha verabschiedet und nun wartete das nächste gemeinsame Reise-Abenteuer. Dem Anlass angemessen, haben wir uns abends beim Italiener ne richtig leckere Pasta gegönnt. Ja, das muss manchmal sein.

 

Mit einem groben Plan für die nächsten Tage ging's den kommenden Morgen zum Bahnhof, um ein Zugticket zu kaufen. Und kamen 1,5 Stunden später wieder raus mit einem Komplettpaket für die anstehende Woche. Wir hatten also nicht nur ein Zugticket, sondern einen Fahrer, Unterkünfte und vor allem nen konkreten Plan. Es ist total crazy aber bei dem Preis konnten wir einfach nicht widerstehen und als Backpacker mit "Anfang" Dreissig ist man irgendwann auch empfänglich für ein wenig Luxus. Ich hab mich gar nicht mehr eingekriegt vor Freude, die nächsten Tage so organisiert zu wissen, hatte ich uns doch schon tagelang nur in Bussen und Zügen sitzen sehen, um von einem Ort zum nächsten zu kommen.

 

Ein wenig fassungslos, dass wir das wirklich gebucht haben, hatten wir uns dann auf die Suche nach den Juwelen Colombos begeben. Es blieb aber beim Suchen. In Colombo gibt es so gar nix zum Bestaunen, nicht mal am Meer war das Ambiente sonderlich einladend. Dann kam der Regen, ohne Vorwarnung. Wir haben uns rechtzeitig auf eine überdachte Überführung retten können und das Leben auf der Strasse von oben beobachtet. Da der Regenguss nicht aufhören wollte, spielten wir als Zeitvertreib "Stadt, Land, Fluss" und hatten ordentlich Spass bei der Rubrik Musik, bei der man nicht nur einen Interpreten benennen, sondern auch ein Lied anstimmen musste. Zu zweit kann es doch auch ganz schön schön sein!!

 

 

Es fiel uns nicht schwer, Colombo wieder zu verlassen und ich freute mich sehr, dass es nach so langer Zeit doch noch mit dem Zugfahren klappt. Die Nutzung dieses Fortbewegungsmittels blieb mir bisher verwehrt, weil entweder alles ausgebucht war oder die Route nicht gepasst hatte. Dank unseres geilen Komplettpakets hatten wir die Sitze direkt am grossen "hier-habt-ihr-DEN-ausblick-schlechthin"-Fenster. Wir bekamen umwerfende Einblicke in die Landschaft Sir Lankas, vor allem als es - wir fuhren ins Landesinnere - immer bergiger und grüner wurde.

 

In KANDY, der zentralen Stadt des Berglandes, angekommen, mussten wir nicht wie sonst, mit Hilfe von GPS und GoogleMaps versuchen uns zu orientieren und gleichzeitig die TukTuk-Fahrer abzuwimmeln bzw. mit ihnen zu feilschen, sondern da stand er direkt am Bahnsteig - unser Fahrer. Hach, ist das super!

 

Unsere Unterkunft war ein Traum und Kandy ist ein kleiner netter Ort. Janine stattete dem Zahn des Buddhas im Tempel einen Besuch ab, ich setzte mich an den See und beobachtete die Menschen.

 

 

Ausgeruht ging es dann am nächsten Tag weiter, es war sooo geil, einfach ins Auto zu steigen und sich von Richie entspannt ans Ziel bringen zu lassen. Das Ziel war DALHOUSIE, hier wartete der 2.243 Meter hohe Adam's Peak darauf, von Janine bestiegen zu werden. Jeder Buddhist muss einmal in seinem Leben diesen Berg mit den mehr als 5.200 Stufen erklimmen und, oben angekommen, dem Fussabruck Buddhas huldigen. Aber auch für Christen, Muslime und Hindus ist der Berg ein Pilgerort, jede Religion hat dabei ihre eigene Legende, wie der Fussabdruck entstanden ist. Somit ist der Adam's Peak einer der wenigen Orte weltweit, den die Menschen vier unterschiedlicher Religionen verehren. Bei soetwas geht mir ja das Herz auf und die Stimmung und Atmosphäre, als wir abends schon mal ein Stück Richtung Berg gelaufen sind, war eine ganz spezielle. Dennoch traute ich mir die Besteigung konditionell nich zu. Sagen wir, wie es ist, das wochenlange Lotterleben am Strand hat mich zu einem faulen Sack gemacht. Janine machte sich somit morgens allein um 2 Uhr heldenhaft auf den Weg zur Bergspitze und ich blieb im warmen Bett...

 

 

Unsere nächste Station - bequem mit unserem Fahrer erreicht - war NUWARA ELIYA, auch Little England genannt. Der Ort wurde im 19. Jahrhundert von Briten gegründet und tatsächlich wirkte die Architektur an manchen Stellen ein wenig britisch. Schwitzen war erstmal vorbei, stattdessen wurden Leggings und Strickjacke aus den Tiefen des Rucksacks hervor gekramt, denn das Wetter ist hier eher frisch. Nach dem Ankommen gönnte sich Janine eine sowas von verdiente Massage und ich saß im Cafè. So konnte das nicht weiter gehen, ich musste auch endlich wieder in Tritt kommen.

 

Deshalb stand ich am nächsten Morgen mit auf, als der Wecker “erst" um halb 5 klingelte. Wir fuhren in den Horton Plains Nationalpark. Dieser liegt 2.000 Meter über dem Meeresspiegel und ist somit das höchste Plateau Sri Lankas. Innerhalb des Parks war ein Rundweg angelegt, der uns durch wunderschöne Natur führte, die immer wieder von Grasssteppen zu hügeligen Wäldern oder blumigen Wiesen wechselte. Wir waren nur am Staunen, ganz besonders am World's End, einem steilen Abhang mit einer atemberaubenden Aussicht. Es war ein gelungener Ausflug und ich muss zugeben, dass die Bewegung meinem trägen unförmigen Körper echt gut getan hat.

 

 

Den darauf folgenden Tag ging es weiter mit dem Zug nach ELLA. Dekadent, wie wir ausnahmsweise diese Woche mal sind, nahm Richie unsere schweren Rucksäcke mit. Ja, er fuhr mit dem Auto zum selben Ort wie wir. Aber da die Zugstrecke so toll sein soll, ist es ein MustDo. Das sahen auch alle anderen Touris so, der Bahnsteig war voll von ihnen. Die Fahrt entlang an hügeligen Teeplantagen und tiefen Tälern war aber auch wirklich traumhaft. Bis dann der Regen anfing. Und dieser hörte auch in Ella nicht auf. Wir saßen stundenlang auf der riesigen Terrasse mit Traum-View und schauten und hörten dem Regen zu. Zum Glück gab es köstliches Essen im zum Hotel gehörenden Restaurant, so dass wir uns nicht in die kühle Nässe hinaus begeben mussten.

 

Das Wetter am nächsten Morgen spielte glücklicherweise mit, wenn ich mich schon dem grossen Adam‘s Peak verweigert hatte, wollte ich wenigstens den kleinen Adam‘s Peak erklimmen. Es war gut machbar (etwa 400 Stufen anstatt über 5.000) und das Panorama von oben ne Wucht. Nachmittags kam dann wieder der nicht enden wollende Regenguss, der mir aber somit die Gelegenheit gab, diesen Artikel zu verfassen.

 

Morgen geht‘s in den Udawalawe Nationalpark, in dem wir hoffentlich Elefanten sehen werden, danach bringt Richie uns an den Strand und dann sind wir wieder auf uns allein gestellt. Ich mag noch nicht dran denken...

 

 

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