DRAKENSBERGE UND DURBAN (PROVINZ KWAZULU-NATAL)

Um in die DRAKENSBERGE zu gelangen (11.12.), stand mir erstmal eine anstrengende Anreise mit 3x umsteigen bevor. Es klappte am Anfang nicht alles ganz reibungslos und zum allerersten Mal verfluchte ich mein Handy, mit dem ich keinerlei Telefonate mehr tätigen kann. Letztendlich hat dann aber doch alles irgendwie funktioniert mit den Umsteige-Verbindungen und ich wurde auf der letzten Strecke mit einem Sonnenuntergang belohnt, den ich so noch nie gesehen hab. Ein intensives Orange (so eines, wie man es immer auf diesen kitschigen Afrika-Elefanten-Bildern sieht) färbte den gesamten Himmel, im Vordergrund waren schattige Bergketten zu sehen. Das war unbeschreiblich und ich - mal wieder - völlig geflasht.

Im Dunkeln kam ich dann nach 10 Stunden on the road an und war so kaputt, dass ich einfach nur noch duschen und ins Bett wollte. Das hatte ich, glaub ich, bisher noch nie, dass ich irgendwo ins Bett ging ohne zu wissen bzw. zu sehen, in was für einer Umgebung ich mich eigentlich befinde. 

 

Das fand ich early bird dann am nächsten Morgen heraus. Die Unterkunft war komplett umrahmt von Bergen. Der Himmel war blau und keine Wolke in Sicht - juchuu! Ich hatte nämlich schon Schlimmstes befürchtet, nachdem mir der Taxifahrer am Tag zuvor erzählte, dass im Sommer Regen- sowie Gewitterzeit ist und es in den letzten Tagen durchgängig geregnet hätte und kalt war. Ich freute mich über mein Glück und nahm es als Zeichen, direkt eine Wanderung in Angriff zu nehmen. Gesagt getan. Es ging auf und ab und ich war dabei die ganze Zeit umgeben von wunderschönen grünen Bergen, während ich selbst auf einem umher wanderte. Ich genoss die Einsamkeit und Stille und stellte mir vor, wie die Hobbits an mir vorbei laufen, denn es hätte durchaus der Drehort von Herr der Ringe sein können. Es war eine echt tolle Wanderung. Und dann belohnte ich mich anschließend von den “Strapazen” mit dem, was mir am Strand nur ein einziges Mal vergönnt war: Bikini an, Decke am Pool ausbreiten und sonnen

 

Am zweiten Tag schloss ich mich einer geführten Tour nach Lesotho entlang des Sani Passes an. Die Fahrt auf dem Pass ist das eigentliche Highlight aber die Berge wurden auf der Hinfahrt komplett von dichtem Nebel verdeckt. Irgendwann waren wir dann allerdings so weit oben, dass wir uns über den Wolken befanden und die Sonne uns wieder ins Gesicht schien. Merke: über den Wolken scheint immer die Sonne. :) Der höchste Punkt des Sani Passes liegt bei etwas über 3.200 Metern, unser Lunch nahmen wir auf einen noch höher gelegenen Berg ein. 

 

Lesotho wird das Königreich des Himmels genannt, weil das Land auf mindestens 1.000 Metern Höhe, der größte Teil des Landes sogar deutlich höher, liegt. Ansonsten kann ich Euch von  Lesotho gar nicht sonderlich viel berichten, zum einen, weil wir nur einen kleinen Teil gesehen haben, zum anderen, weil unser Guide uns ein sehr ernüchterndes Bild (was sich in dem, was wir zu sehen bekamen, bestätigte) vermittelte: die Menschen in Lesotho sind nicht nur sehr arm, sondern sind auch äußerst harten klimatischen Bedingungen ausgesetzt. Es herrscht meistens ein rauer Wind, auch im Sommer fällt Schnee und durch die Höhe wächst außer Gras wenig, somit lässt sich auch nichts anbauen. Außer Schafen, Ziegen und Ponys gibt es keine Nutztiere und auch Wildtieren ist es in Lesotho zu ungemütlich. Selbst die Grenzbehörden gehen davon aus, dass man nicht freiwillig im Land bleibt, denn bei der Einreise bekommt man den Ausreisestempel direkt mit dazu… Auf der Rückfahrt hatten sich dann die Wolken und der Nebel verzogen und wir konnten fantastische Ausblicke entlang des Passes genießen.

 

Am dritten Tag wollte ich eigentlich eine weitere Berg-Wanderung machen, das Wetter spielte sogar wieder mit. Aber ich fühlte mich nicht wohl. Zudem wurden mir auf der Tour am Vortag Horrorgeschichten erzählt von Schlangen, Wildkatzen und sonstigem… Da war ich dann echt froh und dankbar, den ersten Tag so unbedarft los gewandert zu sein und somit eine so unbeschwert-schöne Wanderung erlebt zu haben. Stattdessen ging ich ein wenig spazieren und suchte mir ein Leseplätzchen mit Traum-View. Und dann war da ja auch noch der Pool und die Sonne.

 

Auch in den Drakensbergs hätte ich noch ewig bleiben können, wäre da nicht der Beginn der großen Ferien in Südafrika, die aus der entspannt-ruhigen Unterkunft am letzten Abend ein Tollhaus machten. Das machte die Abreise am nächsten Morgen etwas leichter auch wenn ich mich nur schwer von dem Panoramablick der Veranda trennen konnte.

 

 

Mit einem Taxi ging es in 4 Stunden nach DURBAN. Hier erledigte ich ein wenig Orgakram (Laundry, Kosmetika wieder aufstocken, Blogartikel finalisieren…). Als ich mich dann am späten Nachmittag aufmachen wollte zu ein wenig Sightseeing, kam der Regen und ein echt heftiges Gewitter. Nun gut, ich deutete das als Zeichen, denn: ich hatte eine Badewanne und das Internet war gut. Ich deckte mich also im nächstgelegenen Supermarkt mit Chips, Schoki und Ginger Beer ein und loggte mich nach sechs Wochen mal wieder in die Mediathek ein. Viele ungesehene Folgen SOKO Leipzig warteten auf mich. Muss auch mal sein. 

 

Am nächsten Tag wollte ich dann aber wirklich die Stadt erkunden. Doch es war Sonntag und wie auch schon in Kapstadt ist dieser Wochentag nicht der optimalste, um alleine umher zu laufen. Ich wurde zudem gewarnt, vorsichtig zu sein, weshalb ich meine Kamera im Guesthouse ließ und somit von Durban nur ein paar dürftige Bilder mit meinen Handicap-Handy machte. Der sicherste Weg erschien mir der Richtung Beach (wie sollte es bei meiner Meersucht, zu der ich mich ja bereits mehrfach offen bekundet habe, auch anders sein). Und dann tauchte ich auf einmal ein in eine ganz andere Welt. Am Strand waren hunderte, ach tausende von Menschen, überall war laute Musik zu hören - von Boxen aber auch von kleinen Bühnen. Es herrschte ein ausgelassenes Gekreische, Gegröhle und Gedränge im Wasser und es hat total Spass gemacht, das alles zu beobachten. Ich war beeindruckt davon, wie intensiv die Südafrikaner den Start der Ferien feiern, am Abend erfuhr ich dann, dass der 16.12. Nationalfeiertag (Tag der Versöhnung) ist. Ein fröhlicher Abschied von Südafrika.

 

Die 6 Wochen in Südafrika waren großartig (danke, danke, danke). Besonders die Zeit im Eastern Cape und in den Drakensbergen war very special mit unvergesslichen Orten, Momenten und Begegnungen. Diese Regionen möchte ich Euch sehr ans Herz legen - 100%ige  Reiseempfehlung!!!!!

 

Meine Reise ist aber noch immer nicht vorbei. Es geht auf 2wöchige Campingtour durch Zimbabwe, Botswana und Namibia - I’m a very lucky person!



SOUTHERN DRAKENSBERG:



DURBAN:

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